Liebes Tagebuch,

die Besten Geschichten schreibt das Leben, oder doch nicht? Stell dir vor, du bist ein Drehbuchautor, mit einer Vision und einer hervorragenden Geschichte. Du bietest einem Filmstudio die Rechte an deinem Werk an. Nach einem Jahr Produktionszeit gehst du dann zur Premiere in größter Aufregung auf deinen ersten Film. Während du ihn ansiehst merkst du, dass du erstens in einem fast leeren Kinosaal mit lauter Menschen in weiten Trenchcoats sitzt und zweitens fällt dir auf, dass im Vorspann vorwiegend die Schriftart Comic Sans MS verwendet wurde. Beim Aufblitzen des Namens „Harry S. Morgan“ beginnen deine inneren Alarmglocken zu läuten. Nach und nach erkennst du, dass dein Weltkriegsdrama mit dem Titel: „Der Maler mit dem großen Pinsel“ nicht so interpretiert wurde, wie du gedacht hast. Als du nach ca. 30’’ Vorspann den Raum verlässt, als Menschen in Fleischeslust übereinander herfallen, überdenkst du all deine getroffenen Entscheidungen und weißt nicht so recht, wie du mit der Scham des Erlebten umgeben sollst. Naja- kurzum- ich und Mel haben uns an das Gedankenexperiment herangewagt zu interpretieren, was sich Porno-Drehbuchautoren tatsächlich hinter ihren Titel gedacht haben…es war sehr lustig.

Alles Liebe, dein Geschichtsschreiberling und zukünftiger Drehbuchautor für die nächste Netflix- Riesenproduktion: „Die Schwanzwaldklinik“, Max