Zwischen den Jahren werden Geschichten erzählt. Markus und Daniel nehmen sich darum zwei Episoden lang Zeit für ein Phänomen, das eine Art Grundpfeiler klassischer Männerarbeit geworden ist: männliche Archetypen. Das sind kulturell geprägte "Urbilder" – also Figuren, die in antiken Mythen genauso vorkommen wie in den Comics unserer Kindheit oder im Popcorn-Kino. Der Psychoanalytiker C. G. Jung hat dieses Konzept geprägt und seit den 1980ern ist daraus ein Koordinatensystem für die innere Arbeit von Männern entstanden. Krieger, Liebhaber, Heiler, König und Magier – in irgendeiner Form treten all diese Figuren in jeder guten Geschichte auf. Die mytho-poetische Männerarbeit behauptet, dass auch keine Männerpsyche ohne diese Rollen auskommt und dass wir immer wieder aufs neue alle diese Archetypen verkörpern. Wir haben die Chance, uns besser kennen zu lernen, wenn wir fragen: wo habe ich Resonanz mit diesen Bildern und Rollen, wo nehme ich Abstoßung wahr? Und, lasst uns jetzt schon mal Spoilern: it's all inside you, baby! Wir alle haben Aspekte von all diesen Figuren. Und da fängt die Arbeit an, interessant zu werden. In dieser Folge geben wir einen Überblick über die zentralen Figuren, die sich in der Männerarbeit der letzten Jahrzehnte durchgesetzt haben. In der kommenden Folge geht es dann um "Wilde Archetypen" – also die Urbilder, die bisher gerne übersehen wurden, weil sie nicht heteronormativ oder nicht-binär funktionieren. Oder die so naturnah, wild, unzähmbar sind, dass sie es nicht in den "klassischen" Kanon geschafft haben. Die "wilden Götter", wie Daniel sie nennt.
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