エピソード

  • #55 Gerrit Böhm – Makler bleiben Zukunft
    2025/09/16

    Vertrauen ist kein Add-on, kein weiches Extra – es ist der harte Kern eines Geschäftsmodells. Gerrit Böhm, Vorstandsvorsitzender des Volkswohlbunds, denkt nicht in Disruption, sondern in Kontinuität mit Haltung. Was wie Stillstand klingt, erweist sich als produktive Stabilität: Eine Organisation, die sich nicht durch jeden Hype treiben lässt, sondern vom Problem her denkt – nicht von der Technologie. Böhm gibt damit ein seltenes Beispiel für Innovationsfähigkeit ohne Aktionismus.

    Er stellt klar: Echte Veränderung braucht Fundament. Wer in der Fläche präsent bleibt, langfristige Beziehungen pflegt und kulturelle Anker setzt, schafft nicht nur Vertrauen, sondern auch Geschwindigkeit – und verhindert Chaos. Technologie, besonders KI, wird dabei nicht als Ersatz des Menschen verstanden, sondern als Werkzeug, um menschliche Nähe und Beratung noch besser zu machen. Nicht die KI ersetzt den Makler, sondern sie befreit ihn von Routine.

    Bemerkenswert ist die Haltung gegenüber der eigenen DNA: Was sich ändert, darf sich ändern. Was bleiben soll, muss erkennbar bleiben. In einer Branche, die gerne alles für disruptiv erklärt, ist das fast schon revolutionär. Und es zeigt: Man kann auch mit Maß und Mitte modern sein.

    Zu Gast:

    Dr. Gerrit Böhm, Vorstandsvorsitzender beim Volkswohl Bund

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    AI first – Das Praxisbuch für den Mittelstand

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    56 分
  • #54 Sommerfolge Spezial
    2025/09/02

    Ein Algorithmus hat kein Rückgrat. Und genau das könnte sein größter Vorteil sein. Denn im Gegensatz zum Menschen, der sich an Traditionen, Hierarchien oder emotionalen Bindungen abarbeitet, agiert künstliche Intelligenz radikal sachorientiert. Sie liefert Ergebnisse – und ist dabei gleichgültig gegenüber der Frage, ob sie wie ein Mensch klingt oder nicht. Für Christian Granseier ist diese Neutralität der KI kein Makel, sondern eine Stärke, die künftig über Qualität entscheiden wird: Nicht, ob es menschelt, zählt – sondern ob es nützt.

    In seinem sommerlichen Gespräch mit Mathias Harrassowitz wird deutlich, wie stark dieser Gedanke inzwischen in der Praxis angekommen ist. Ob in der Rechtsberatung, im Kundenservice oder in der Weiterbildung: Die Frage ist nicht, ob die Maschine den Menschen ersetzt, sondern ob sie ihn befreit. Von Routine, von Engpässen, von Ineffizienz. Und damit Raum schafft – für Vertrauen, für Haltung, für echte Beziehung.

    Gerade in einer Branche wie der Versicherung, die auf Vertrauen basiert, könnte die größte Disruption darin bestehen, dass Technologie endlich das tut, was Menschen oft versäumen: Klar, schnell und zuverlässig zu helfen. Was bleibt, ist der Mensch – nicht als Erklärbär oder Prozessknecht, sondern als das, was keine KI je sein wird: Resonanzfläche für Sinn, Haltung und Wärme. Wer das erkennt, wird sich nicht fragen, ob KI ein Risiko ist, sondern ob man mutig genug ist, sie wirklich ernst zu nehmen.

    Hier finden sich die Informationen zum angesprochenen The Elephant Festival 2026: https://www.carls-zukunft.de/festival-the-elephant-2026/

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    51 分
  • #53 Philosoph meets Süße Zitronen: Martin Gräfer und Anna Kuhns
    2025/07/17

    Die Teams der Podcasts "Süße Zitronen" und "Philosoph! Der andere Versicherungspodcast" im Gespräch.

    Eine Versicherung ist kein Papier, sondern ein Versprechen. Und manchmal ist sie ein Dorf. Martin Gräfer, Süße Zitrone und Vorstandsvorsitzender der Bayerischen, findet für das abstrakte System Versicherung ein leuchtendes Bild: ein Kollektiv, das den Einzelnen trägt, gerade dann, wenn er den anderen nicht sieht – und genau deshalb ist dieses Unsichtbare ein Beweis für Vertrauen. Es ist diese paradoxe Verbindung von Unsichtbarkeit und Sicherheit, die in diesem Gespräch aufscheint. Sicherheit, so zeigen Anna Kuhns und Martin im Gespräch mit Michael Carl und Christian Granseier, entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Beziehung: zum Selbst, zu anderen und zu Systemen, denen wir vertrauen.

    Anna führt in die frühkindlichen Ursprünge dieses Gefühls – die Reaktion der Eltern auf das Weinen des Kindes wird zur Blaupause für späteres Urvertrauen. Selbstwirksamkeit wiederum wächst durch Scheitern und Wiederholung. Diese psychologische Tiefenschicht spiegelt sich überraschend klar in der Struktur von Versicherungen: auch sie belohnen nicht das Ereignis, sondern die Vorbereitung, das „Ich hab vorgesorgt“ als stilles Narrativ.

    Spannend wird es dort, wo künstliche Intelligenz ins Spiel kommt: Der Versicherte als gläserner Mensch, die KI als digitaler Walter, der Vertrauensbote der Zukunft. Und doch bleibt ein Zweifel: Wer vermittelt Vertrauen – die Technik oder der Tonfall? Das Gespräch endet mit einer einfachen Erkenntnis: Nicht Sicherheit schützt uns – sondern das Sprechen über sie.

    Zu Gast:

    Martin Gräfer, Vorstand bei der Versicherungsgruppe die Bayerische & Dr. Anna Kuhns, Psychotherapeutin, Hosts des Podcasts "Süße Zitronen"

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    51 分
  • #52 Steffen Guttenbacher – Innovation entsteht, #Wir verbindet
    2025/07/01

    Eine Strategie ist nur dann lebendig, wenn sie den Mut hat, sich selbst zu hinterfragen – und dennoch Orientierung zu geben. Steffen Guttenbacher, Vorstand bei der VPV, beschreibt im Gespräch mit Mathias Harrassowitz und Christian Granseier diesen Balanceakt mit einer Klarheit, die selten ist im Sprachgebrauch von Versicherungsunternehmen. Die VPV vollzieht keinen Wandel im klassischen Sinne, sondern einen Umbau bei vollem Betrieb: Sie erweitert ihr Geschäftsmodell um das Gewerbegeschäft, baut technologische Kompetenzen radikal aus und etabliert eine Unternehmenskultur, die nicht mehr vom Produkt, sondern vom Menschen her denkt.

    Dabei ragt besonders ein Gedanke heraus: Technologie ist nicht Ressortaufgabe, sondern Organisationsprinzip. IT endet nicht an Abteilungsgrenzen, sondern durchdringt jede Führungsentscheidung. Dieses breite Technologieverständnis ist nicht nur eine Reaktion auf die Dynamik der Branche, sondern eine bewusste Wahl – mit dem Ziel, aus der Mittelständlersituation eine Stärke zu machen.

    Steffen spricht auch von #wir – einem Kulturprogramm, das auf Vertrauen, Feedback und crossfunktionale Zusammenarbeit setzt. Damit positioniert sich die VPV in einem Markt, der immer noch stark über persönliche Vertrauensverhältnisse funktioniert, mit einem ganzheitlichen Anspruch: menschlich, technologisch, strategisch.

    Am Ende steht die Einsicht, dass Transformation nicht in Projektplänen entsteht, sondern im täglichen Dialog. Und in der Fähigkeit, Menschen zu gewinnen – nicht nur Kundinnen und Kunden, sondern auch die eigenen Mitarbeitenden.

    Zu Gast:

    Steffen Guttenbacher, Vorstand Compositeservice und IT bei der VPV

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    50 分
  • #51 Ralf Oestereich – Wo Wandel Tradition hat
    2025/06/03

    Wenn sich ein Unternehmen zum 100. Jubiläum nicht selbstzufrieden zurücklehnt, sondern offen über technologische Schulden, überforderte Legacy-Systeme und kulturellen Wandel spricht, dann ist das bemerkenswert. Ralf Oestereich, Vorstand der SDK, gelingt das Kunststück, sich als entschlossener Modernisierer zu zeigen, ohne den Respekt vor der Tradition zu verlieren. Seine Perspektive: Wandel beginnt nicht mit Tools, sondern mit Haltung.

    Die SDK will keine Digitalversicherung sein – sondern ein Versicherer, der Digitalisierung nutzt, um Menschen Zeit für Menschen zu verschaffen. KI soll hier nicht entmenschlichen, sondern freisetzen. Bemerkenswert ist dabei der Pragmatismus: Wer heute nicht mit KI experimentiert, wird morgen nicht mehr relevant sein. Und dennoch: Nicht jedes Buzzword wird zum strategischen Ziel erklärt. Die erste Pflicht bleibt der Abbau technischer Altlasten – ehrlich benannt als das, was sie sind: Versäumnisse der Vergangenheit.

    Ralfs Blick auf die Branche ist kritisch, aber nie besserwisserisch. Wenn er sagt, dass viele Versicherer noch immer an Hostsystemen aus den Neunzigern hängen, dann nicht aus Spott, sondern als Mahnung: Veränderung braucht Mut – aber vor allem Kompetenz. Dass beides möglich ist, zeigt sein drittes Ziel: Vertrauen schaffen im neuen Vorstandsteam nach der Fusion mit der Stuttgarter. In einer Branche, die oft auf Quartale schaut, denkt hier jemand in Jahrzehnten. Und genau deshalb dürfte es die SDK auch noch mit 200 geben.

    Zu Gast:

    Ralf Oestereich, Vorstand bei der SDK Versicherungsgruppe

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  • #50 Olav Spiegel – Daten tragen unsere Werte
    2025/05/20

    Veränderung braucht keine Roadmap, sondern Neugier. Was Olav Spiegel, CIO der Allianz-Gruppe, im Gespräch zeigt, ist ein radikal persönlicher Zugang zur Transformation: Kultur wird nicht eingeführt, sie wird erlebt. In Kanada entscheidet er sich gegen die internationale Komfortzone auf dem Campus und für das Gästezimmer in einer kanadischen Großfamilie. In den USA packt er seine Familie samt Container ein und lebt den Kulturschock, nicht als Hürde, sondern als Haltung.

    Diese Haltung zieht sich durch sein Denken: Veränderung ist keine technische Disziplin, sondern eine soziale Praxis. Digitalisierung und KI sind nicht nur Tools, sondern Ausdruck eines kulturellen Wandels, der Offenheit, Vertrauen und Kommunikation voraussetzt. Es sind nicht Algorithmen, sondern Nähe und Distanz, die Transformation bestimmen wie viel Raum Menschen brauchen, ob beim Boarding oder im Team.

    Olav denkt KI nicht als Werkzeug, sondern als künftiges Teammitglied. Doch statt sie mit menschlicher „Befindlichkeit“ zu überladen, fordert er Klarheit und Verlässlichkeit: Eine KI, der man vertrauen kann, weil sie verständlich bleibt nicht schmeichelhaft. Eine KI, die hilft, nicht belehrt. Zwischen den Zeilen entsteht so ein Zukunftsbild, in dem technologische Dynamik nicht Überforderung bedeutet, sondern Gelegenheit zur Gestaltung.

    Am Ende bleibt sein einfachster, aber stärkster Ratschlag: zuhören, gemeinsam essen, einander begegnen. Transformation beginnt nicht im Vorstand sondern am Küchentisch.

    Zu Gast:

    Olav Spiegel, Group CIO der Allianz SE

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  • #49 Tabea Allinger – Lernkultur als Schlüssel
    2025/05/06

    Was wäre, wenn Transformation nicht als disruptiver Sturm durch Unternehmen fegt, sondern als Einladung verstanden wird, tiefer zu verstehen, was Menschen im Innersten antreibt? Tabea Allinger, Head of P&C Steering, Transformation & Governance bei der AXA, spricht nicht über Projekte – sie spricht über Haltungen. In einer Welt, in der Versicherungen mit Sicherheit assoziiert werden, stellt sie sich der Herausforderung, Wandel nicht trotz, sondern wegen dieser Erwartung zu gestalten.

    Transformation, das wird deutlich, ist für sie keine technische Frage, sondern ein zutiefst menschlicher Prozess. Ob durch das gezielte Fördern von Lernkulturen, die Aufbauarbeit psychologischer Sicherheit oder KI-Einführungen mit Augenmaß – es geht stets darum, Menschen mitzunehmen, nicht Prozesse durchzusetzen. Besonders bestechend ist ihr Verständnis von Führung: Wer heute Verantwortung übernimmt, muss Kommunikation und Orientierung geben können, nicht nur Entscheidungen treffen.

    Tabea wurde durch ihre Erfahrungen bei IBM und als Vorstandsassistentin geformt – Stationen, die sie nicht als Durchlaufposten sieht, sondern als prägende Bühnen des Lernens, Scheiterns und Netzwerkens. Was sie transportiert, ist ein Führungsverständnis, das auf Demut, Klarheit und der Bereitschaft zur Extrameile fußt. Wer Transformation auf diese Weise denkt, öffnet Räume – für andere, für sich selbst, und für eine Branche, die mehr ist als ihre Policen. Sie wird so zur leisen Revolution – geführt mit Haltung statt Macht.

    Zu Gast:

    Tabea Allinger, Head of P&C Steering, Transformation & Governance bei AXA

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  • #48 Markus Niederreiner – Digitale Transformation als Haltung
    2025/04/22

    „Wandel gestalten, statt ihn nur zu verwalten“ – dieser Satz von Markus Niederreiner zieht sich wie ein roter Faden durch das Gespräch mit Mathias und Michael Carl. Und doch ist es ein Satz, der in vielen Vorstandsetagen deutscher Versicherer eher wie eine Drohung klingt. Denn der wahre Kern der digitalen Transformation ist nicht Technik, sondern Haltung – und daran scheitert sie allzu oft.

    Markus spricht aus der Tiefe von Beratung, Unternehmenspraxis und Führungserfahrung. Seine Beobachtung: Zu viele Veränderungen sind Alibi-Programme. Der Lack wird poliert, während der Motor weiter ruckelt. Echte Transformation bedeutet aber, sich am Fundament zu vergreifen – selbst wenn dabei erst einmal Dreck gefressen werden muss. Doch in einer Branche, die jahrzehntelang gut davon lebte, Risiken zu managen statt selbst welche einzugehen, fehlt dafür oft der Mut.

    Gerade deshalb ist seine Forderung so unbequem wie notwendig: Führung heißt heute, Unsicherheit auszuhalten. Verantwortung übernehmen, auch wenn die Früchte erst die Nachfolger ernten. Und: Kooperation nicht zu simulieren, sondern strukturell zu verankern. Die Versicherung als abgeschottete Burg ist ein Auslaufmodell. Die neue Rolle ist die eines vernetzten, lernenden Akteurs – nicht nur technologisch, sondern mental.

    Der vielleicht prägnanteste Gedanke: Künstliche Intelligenz ist nicht bloß ein Tool – sie ist der Messi im Bezirksligateam. Sie bringt nicht automatisch den Sieg, aber zeigt das Niveau, zu dem man aufschließen muss. Doch bevor sie das kann, braucht es Köpfe, die bereit sind, die Formation zu ändern. Und genau da trennt sich die Spreu vom Weizen.

    Zu Gast:

    Markus Niederreiner, Experte für digitale Transformation, Geschäftsführer und Beirat

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