エピソード

  • #51 Ralf Oestereich – Wo Wandel Tradition hat
    2025/06/03

    Wenn sich ein Unternehmen zum 100. Jubiläum nicht selbstzufrieden zurücklehnt, sondern offen über technologische Schulden, überforderte Legacy-Systeme und kulturellen Wandel spricht, dann ist das bemerkenswert. Ralf Oestereich, Vorstand der SDK, gelingt das Kunststück, sich als entschlossener Modernisierer zu zeigen, ohne den Respekt vor der Tradition zu verlieren. Seine Perspektive: Wandel beginnt nicht mit Tools, sondern mit Haltung.

    Die SDK will keine Digitalversicherung sein – sondern ein Versicherer, der Digitalisierung nutzt, um Menschen Zeit für Menschen zu verschaffen. KI soll hier nicht entmenschlichen, sondern freisetzen. Bemerkenswert ist dabei der Pragmatismus: Wer heute nicht mit KI experimentiert, wird morgen nicht mehr relevant sein. Und dennoch: Nicht jedes Buzzword wird zum strategischen Ziel erklärt. Die erste Pflicht bleibt der Abbau technischer Altlasten – ehrlich benannt als das, was sie sind: Versäumnisse der Vergangenheit.

    Ralfs Blick auf die Branche ist kritisch, aber nie besserwisserisch. Wenn er sagt, dass viele Versicherer noch immer an Hostsystemen aus den Neunzigern hängen, dann nicht aus Spott, sondern als Mahnung: Veränderung braucht Mut – aber vor allem Kompetenz. Dass beides möglich ist, zeigt sein drittes Ziel: Vertrauen schaffen im neuen Vorstandsteam nach der Fusion mit der Stuttgarter. In einer Branche, die oft auf Quartale schaut, denkt hier jemand in Jahrzehnten. Und genau deshalb dürfte es die SDK auch noch mit 200 geben.

    Zu Gast:

    Ralf Oestereich, Vorstand bei der SDK Versicherungsgruppe

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    AI first – Das Praxisbuch für den Mittelstand

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    48 分
  • #50 Olav Spiegel – Daten tragen unsere Werte
    2025/05/20

    Veränderung braucht keine Roadmap, sondern Neugier. Was Olav Spiegel, CIO der Allianz-Gruppe, im Gespräch zeigt, ist ein radikal persönlicher Zugang zur Transformation: Kultur wird nicht eingeführt, sie wird erlebt. In Kanada entscheidet er sich gegen die internationale Komfortzone auf dem Campus und für das Gästezimmer in einer kanadischen Großfamilie. In den USA packt er seine Familie samt Container ein und lebt den Kulturschock, nicht als Hürde, sondern als Haltung.

    Diese Haltung zieht sich durch sein Denken: Veränderung ist keine technische Disziplin, sondern eine soziale Praxis. Digitalisierung und KI sind nicht nur Tools, sondern Ausdruck eines kulturellen Wandels, der Offenheit, Vertrauen und Kommunikation voraussetzt. Es sind nicht Algorithmen, sondern Nähe und Distanz, die Transformation bestimmen wie viel Raum Menschen brauchen, ob beim Boarding oder im Team.

    Olav denkt KI nicht als Werkzeug, sondern als künftiges Teammitglied. Doch statt sie mit menschlicher „Befindlichkeit“ zu überladen, fordert er Klarheit und Verlässlichkeit: Eine KI, der man vertrauen kann, weil sie verständlich bleibt nicht schmeichelhaft. Eine KI, die hilft, nicht belehrt. Zwischen den Zeilen entsteht so ein Zukunftsbild, in dem technologische Dynamik nicht Überforderung bedeutet, sondern Gelegenheit zur Gestaltung.

    Am Ende bleibt sein einfachster, aber stärkster Ratschlag: zuhören, gemeinsam essen, einander begegnen. Transformation beginnt nicht im Vorstand sondern am Küchentisch.

    Zu Gast:

    Olav Spiegel, Group CIO der Allianz SE

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    55 分
  • #49 Tabea Allinger – Lernkultur als Schlüssel
    2025/05/06

    Was wäre, wenn Transformation nicht als disruptiver Sturm durch Unternehmen fegt, sondern als Einladung verstanden wird, tiefer zu verstehen, was Menschen im Innersten antreibt? Tabea Allinger, Head of P&C Steering, Transformation & Governance bei der AXA, spricht nicht über Projekte – sie spricht über Haltungen. In einer Welt, in der Versicherungen mit Sicherheit assoziiert werden, stellt sie sich der Herausforderung, Wandel nicht trotz, sondern wegen dieser Erwartung zu gestalten.

    Transformation, das wird deutlich, ist für sie keine technische Frage, sondern ein zutiefst menschlicher Prozess. Ob durch das gezielte Fördern von Lernkulturen, die Aufbauarbeit psychologischer Sicherheit oder KI-Einführungen mit Augenmaß – es geht stets darum, Menschen mitzunehmen, nicht Prozesse durchzusetzen. Besonders bestechend ist ihr Verständnis von Führung: Wer heute Verantwortung übernimmt, muss Kommunikation und Orientierung geben können, nicht nur Entscheidungen treffen.

    Tabea wurde durch ihre Erfahrungen bei IBM und als Vorstandsassistentin geformt – Stationen, die sie nicht als Durchlaufposten sieht, sondern als prägende Bühnen des Lernens, Scheiterns und Netzwerkens. Was sie transportiert, ist ein Führungsverständnis, das auf Demut, Klarheit und der Bereitschaft zur Extrameile fußt. Wer Transformation auf diese Weise denkt, öffnet Räume – für andere, für sich selbst, und für eine Branche, die mehr ist als ihre Policen. Sie wird so zur leisen Revolution – geführt mit Haltung statt Macht.

    Zu Gast:

    Tabea Allinger, Head of P&C Steering, Transformation & Governance bei AXA

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    47 分
  • #48 Markus Niederreiner – Digitale Transformation als Haltung
    2025/04/22

    „Wandel gestalten, statt ihn nur zu verwalten“ – dieser Satz von Markus Niederreiner zieht sich wie ein roter Faden durch das Gespräch mit Mathias und Michael Carl. Und doch ist es ein Satz, der in vielen Vorstandsetagen deutscher Versicherer eher wie eine Drohung klingt. Denn der wahre Kern der digitalen Transformation ist nicht Technik, sondern Haltung – und daran scheitert sie allzu oft.

    Markus spricht aus der Tiefe von Beratung, Unternehmenspraxis und Führungserfahrung. Seine Beobachtung: Zu viele Veränderungen sind Alibi-Programme. Der Lack wird poliert, während der Motor weiter ruckelt. Echte Transformation bedeutet aber, sich am Fundament zu vergreifen – selbst wenn dabei erst einmal Dreck gefressen werden muss. Doch in einer Branche, die jahrzehntelang gut davon lebte, Risiken zu managen statt selbst welche einzugehen, fehlt dafür oft der Mut.

    Gerade deshalb ist seine Forderung so unbequem wie notwendig: Führung heißt heute, Unsicherheit auszuhalten. Verantwortung übernehmen, auch wenn die Früchte erst die Nachfolger ernten. Und: Kooperation nicht zu simulieren, sondern strukturell zu verankern. Die Versicherung als abgeschottete Burg ist ein Auslaufmodell. Die neue Rolle ist die eines vernetzten, lernenden Akteurs – nicht nur technologisch, sondern mental.

    Der vielleicht prägnanteste Gedanke: Künstliche Intelligenz ist nicht bloß ein Tool – sie ist der Messi im Bezirksligateam. Sie bringt nicht automatisch den Sieg, aber zeigt das Niveau, zu dem man aufschließen muss. Doch bevor sie das kann, braucht es Köpfe, die bereit sind, die Formation zu ändern. Und genau da trennt sich die Spreu vom Weizen.

    Zu Gast:

    Markus Niederreiner, Experte für digitale Transformation, Geschäftsführer und Beirat

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    45 分
  • #47 David Stachon – Unsere Bildung reicht nicht aus!
    2025/04/08

    Was Fritzchen nicht lernt, lernt Franz nimmermehr – dieser altbackene Satz wird in diesem Gespräch zur hellsichtigen Mahnung. David Stachon, COO bei Canada Life, benennt glasklar das Problem: Wir leben in einem hochentwickelten Land, doch unser individueller Wohlstand hinkt hinterher, weil finanzielle Bildung fehlt. Nicht Technik, nicht Talent, sondern der Mangel an frühzeitiger ökonomischer Kompetenz macht uns zu Verlierern eines selbstverschuldeten Spiels.

    Es geht nicht bloß um trockene Rentenmodelle oder den Unterschied zwischen Brutto und Netto. Es geht um Teilhabe, um gesellschaftliche Durchlässigkeit und darum, wer sich in Zukunft orientieren, entscheiden und Verantwortung übernehmen kann. Bildung wird zum exklusiven Gut, wenn sie nicht neu gedacht und breiter verfügbar gemacht wird. Stachon fordert daher eine radikale Neuordnung: Lernen darf kein linearer Lebensabschnitt bleiben, sondern muss sich im Rhythmus des Lebens entfalten – modular, individualisiert, durchlässig.

    Technologie ist dabei kein Selbstzweck, sondern Katalysator. KI-gestützte Lernformate, sprachübergreifende Wissensvermittlung, frühzeitige Praxiserfahrungen – das alles gibt es längst. Was fehlt, ist der Wille, sie systematisch zu nutzen. Nicht der Mangel an Ressourcen bremst uns, sondern eine veraltete Ordnung, die Jahrgänge sortiert, Talente standardisiert und Bildungswege versiegelt.

    Wer das ernst nimmt, erkennt: Es braucht kein neues Fach, sondern ein neues Verständnis von Bildung. Und den Mut, endlich aus dem Analogen ins Wirkliche zu wechseln.

    Zu Gast:

    David Stachon, COO bei Canada Life

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  • #46 Per Protoschill: bAV - von Kohle zu KI
    2025/03/25

    Wer heute von betrieblicher Altersvorsorge spricht, redet nicht mehr über ein trockenes Verwaltungsprodukt, sondern über ein zukunftsfähiges Bindemittel zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden. Per Protoschill bringt es auf den Punkt: Die betriebliche Vorsorge ist längst zu einem entscheidenden Teil des Employer Brandings geworden – in einer Zeit, in der Talente ihre Arbeitgeber auswählen und nicht umgekehrt. Was früher ein Sack Kohle war, ist heute ein flexibler Baukasten an Absicherungsmöglichkeiten.

    Dabei offenbart sich ein überraschendes Bild: Gerade junge Menschen, oft als unbedarft gegenüber Zukunftsplanung dargestellt, zeigen laut Peer ein hohes Bewusstsein für die Notwendigkeit zusätzlicher Vorsorge. Es ist nicht Gleichgültigkeit, sondern ein klarer Realismus gegenüber einem überforderten Sozialstaat.

    Noch spannender ist jedoch die Zukunftsperspektive: Wenn Arbeit und Ruhestand sich weiter auflösen, wenn Menschen länger leben, länger gesund bleiben – wird Altersvorsorge dann nicht zur Ermöglichung eines dritten Lebensabschnitts, der mehr ist als bloßer Rückzug? Bildung, Engagement, soziale Verantwortung: Ruhestand wird zur aktiven Lebensphase. Und die betriebliche Altersvorsorge? Wird zur Starthilfe für diese neue Freiheit. Das ist kein Rückblick auf 100 Jahre Fürsorge, sondern der Beginn eines neuen Versorgungsversprechens – für ein gutes Leben, auch jenseits des Erwerbs.

    Zu Gast:

    Per Protoschill, Geschäftsführer und Leiter Vertriebsunterstützung bei Stuttgarter Vorsorge-Management GmbH

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  • #45 Dirk Schilling – Evolution oder Revolution? Industrie 4.0
    2025/03/11

    Wie verändert Künstliche Intelligenz die Welt der Industrieversicherung? Dirk Schilling, Head of Guidance and Captive Service bei HDI Global SE, spricht mit Mathias und Marc über technologische Innovationen, neue Geschäftsmodelle und die Herausforderungen der Digitalisierung.

    Dirk erklärt, wie Unternehmen heute schon Mikrosensoren nutzen, um minimale Abweichungen in Maschinen weltweit in Echtzeit zu erfassen – ein Gamechanger für die Schadenprävention. Die Versicherungsbranche kann diese Daten für bessere Risikoeinschätzungen nutzen, doch wo stehen wir wirklich?

    Auch KI und Automatisierung sind große Treiber des Wandels. Versicherer testen, inwieweit Algorithmen Underwriting-Prozesse beschleunigen und Schadenbearbeitungen effizienter gestalten können. Doch reicht das schon?

    Große Unternehmen setzen zunehmend auf eigene Versicherungsgesellschaften, um Risiken individuell abzusichern. Doch sind Captives wirklich ein Zukunftsmodell oder werden sie überschätzt? Dirk gibt spannende Einblicke in die strategischen Überlegungen der Industrie.

    Zu Gast:

    Dr. Dirk Schilling, Head of Guidance and Captive Service bei HDI Global SE

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  • #44 Philipp Lechner – Digitalisierung und Tradition
    2025/02/25

    Versicherung ist Vertrauenssache – doch wie schafft man Vertrauen in einer zunehmend digitalen Welt? Philipp Lechner ist Mitglied des Vorstands des Badischen Gemeindeversicherungsverbands (BGV). Er spricht mit Mathias und Marc über die Balance zwischen Innovation und Tradition.

    Philipp betont, die rasante technologische Entwicklung dringend zu brauchen. Ohne sie könne er die Stabilität des Betriebs auf Dauer nicht gewährleisten. In seinem Unternehmen sieht er Technologie auch als Antwort auf die demographische Herausforderung. In den kommenden fünf Jahren gehen 30% seiner Belegschaft und auch des Vertriebs in den Ruhestand. Selbst wenn er wollte, eine Versicherung findet gar nicht so viele Menschen, um diese Löcher auch wieder zu besetzen, die da gerissen werden.

    Gemeinsam diskutieren Mathias, Marc und Philipp, wie weit Technologie auch Empathie erzeugen kann - oder sie zumindest glaubwürdig genug vorspielen kann. Die Kommunikationsbedürfnisse der Kund:innen sind in einem starken Wandel, darüber sind sich alle einig. Nur was folgt daraus? Wie verändert Künstliche Intelligenz zum Beispiel Vertrieb und Kundenservice einer Versicherung? Ein zentraler Aspekt, den Philipp hervorhebt, ist: Versicherungen haben ein erklärungsbedürftiges Produkt. Informationen liefern und aktualisieren, das lässt sich sicher mit intelligenter Technologie abbilden. Aber wenn jenseits von Kfz und persönlicher Haftpflicht der Bedarf an Versicherung erst geweckt werden muss, bleibt eine zentrale Rolle für den Menschen in Vertrieb und Betreuung.

    Zu Gast:

    Dr. Philipp Lechner, Mitglied des Vorstands beim Badischen Gemeindeversicherungsverband BGV

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