In der Archäologie arbeiten Forschende häufig mit Fundstücken, die in hohem Maße einzigartig sind: Textpassagen die in Stein gemeißelt oder auf zerbrechlichen Schriftrollen festgehalten wurden, Skulpturen, die mitunter nur noch in Teilen erhalten sind, Instrumente, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände längst vergangener Zivilisationen. Bei der Einordnung dieser Fundstücke können mathematische Verfahren zu aufschlussreichen Erkenntnissen führen. Aber wie übersetzt man diese Unikate überhaupt in mathematisch beschreibbare Strukturen? Was kann das mathematische Denken in geisteswissenschaftlichen Forschungsbereichen bewirken? Und wie wächst die Mathematik an diesen neuen Aufgaben?
Die Ägyptolog:innen Dr. Ralph Birk und Sarah Klasse geben Einblick in ihre Zusammenarbeit mit Dr. Marcus Weber. Zum einen beschäftigen sich die beiden mit der Analyse von Hieroglyphen und deren grammatischer Form und zum anderen mit der Cachette von Karnack, in der Anfang des 20. Jahrhunderts einer der größten Funde an antiken Statuen entdeckt wurden.
Es wird deutlich, wie sich die jeweiligen Fachgebiete weiterentwickeln, wenn interdisziplinäre Fragestellungen nach innovativen Methoden verlangen oder etablierte Forschungsansätze in neuen Zusammenhängen erstmalig Anwendung finden.
Interview mit Dr. Ralph Birk, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin, Sarah Klasse, Absolventin der Ägyptologie und Dr. Marcus Weber, Leiter der Arbeitsgruppe Computational Molecular Design und einer der beiden Organisatoren des Thematischen Einsteinsemesters Small Data Analysis.
Es sprechen Dr. Ralph Birk, Sarah Klasse und Dr. Marcus Weber
Redaktion: Nathalie Rosenbaum
Produktion: Zuse-Institut Berlin, Nathalie Rosenbaum
Gefördert von MATH+ Mathematics Research Center und der Einstein-Stiftung Berlin.