In meinem Klosterleben ist das Beten ein ständiger Begleiter, aber nicht immer einfach für mich. Vor einigen Jahren hatte ich sogar ein Video mit dem Titel veröffentlicht: Warum ich nicht mehr bete. Das traditionelle freie Gebet empfand ich oft als oberflächlich. Ein Freund aus freikirchlichem Kontext während meiner Studienzeit betete mit „normalen“ Worten, was einerseits berührend, andererseits fremd für mich war. Gott ist für mich nicht einfach ein Gesprächspartner unter vielen.
Inzwischen verstehe ich Beten anders: als eine spirituelle, philosophische und künstlerische Disziplin. Wie beim Dichten versuche ich, durch meine inneren Gebete eine tiefere spirituelle Einsicht auszudrücken. Beten ist für mich zu einer Kunstform geworden, einem Ausdruck meiner spirituellen Erfahrung im Angesicht des Göttlichen. Es geht nicht darum, Gott Informationen zu übermitteln, sondern das eigene Innere zu erkunden und in Worte zu fassen.
Ich glaube, dass selbst Atheisten beten können – nicht im traditionellen Sinne, aber als Kunstform und Erkundung ihrer inneren Zustände. Für viele könnte das eine inspirierende Sichtweise auf das Gebet sein, weg von den üblichen Klischees. Wenn du dich angesprochen fühlst, lade ich dich ein, meine Gedanken dazu in meiner Podcast-Episode weiterzuverfolgen und velleicht findest auch du eine neue Art des Betens für dich.
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